Mediennutzung zwischen Herausforderung und Chance

Von: Lea Hanke

Anfang April lud die Kinder- und Jugendambulanz/Sozialpädiatrisches Zentrum (KJA/SPZkurz fürSozialpädiatrisches Zentrum) Spandau, in Trägerschaft des VdK Berlin-Brandenburg, zum Integrationstag ins Klubhaus Westerwaldstraße ein. 75 Integrationserzieherinnen und -erzieher sowie Fachkräfte tauschten sich über die Mediennutzung von Kindern aus.

Eine Frau hält einen Vortrag vor einem voll besetzten Raum mit erwachsenen Zuhörer*innen. Sie steht rechts auf einer Bühne neben einer Leinwand, auf der eine Präsentation mit dem Titel „Ki.D.T“ angezeigt wird. Die Folie zeigt vier Themenpunkte: 1. Gehirnentwicklung vor- und nachgeburtlich, 2. Lernen und Entwicklung, 3. Entstehung von Stress und Stressverarbeitung, 4. Mediennutzung und Bindung. Im Raum herrscht konzentrierte Aufmerksamkeit, die Teilnehmenden sitzen auf einfachen Stühlen. Links vorne stehen bunte Luftballons und ein Flipchart, daneben ein Tisch mit gelber Tischdecke und gelben Blumen. — Der Integrationstag regte die Teilnehmenden an, sich über ihre eigene Medienbiografie auszutauschen und neue Lösungsansätze zur Mediennutzung zu entwickeln. © VdK Berlin-Brandenburg

Der jährlich stattfindende Integrationstag der Externer Link:Kinder- und Jugendambulanz in Spandau bietet Integrationserzieherinnen und -erzieher einen fachlichen Austausch zu aktuellen Themen. „Sie haben hier die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu teilen und miteinander in den Austausch zu gehen. Das wird sehr geschätzt,“ so Jacqueline Cujé, Mitorganisatorin des Integrationstages und Sozialpädagogin der KJA/SPZkurz fürSozialpädiatrisches Zentrum Spandau. Ziel sei es, neue Perspektiven aufzuzeigen und den Umgang mit Herausforderungen zu erleichtern.

Bereichernde Vorträge

Jeanette Tröstl, ärztliche Leiterin der Kinder- und Jugendambulanz in Spandau, ging in ihrem Vortrag auf die neurobiologischen Grundlagen des Lernens mit Bildschirmmedien ein. Sie erklärte, dass Kinder eine stabile Eltern-Kind-Bindung brauchen, um Lernen und Stress bewältigen zu können. Intensiver Medienkonsum könne diese Bindung beeinträchtigen, was zu erhöhtem Stress und Verhaltensauffälligkeiten führen könne.

Jennifer Brehm, Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin im Kirchenkreis Spandau, regte in ihrem Vortrag zum Thema Medien in Kitas die Teilnehmenden an, sich über ihre eigene Medienbiografie auszutauschen. Sie betonte, dass Medienbildung als kreativer Prozess verstanden und aktiv gefördert werden müsse.

Praxisnaher Austausch

Eine offene Fragerunde verdeutlichte die Herausforderungen des Themas: Wie können Eltern für das Thema sensibilisiert werden, ohne belehrend zu wirken? Welche Alternativen zur Bildschirmnutzung gibt es? Praktische Lösungen wie spielzeugfreie Zeiten in Kitas oder der Einsatz von Hörspielen wurden diskutiert.

Der Integrationstag machte deutlich: Mediennutzung in der frühkindlichen Bildung ist ein vielschichtiges Thema – doch mit Offenheit und fachlichem Austausch lassen sich neue Wege im Umgang damit finden.