Geschichte

Der Sozialverband VdK wurde einst als Interessenvertretung der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner gegründet, heute hat er sich zu einem modernen Sozialverband gewandelt, der für soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung kämpft und sich gegen Sozialabbau stark macht.

Auf dem Foto ist eine jüngere und eine ältere Frau an einem Tich zu sehen mit einer Tasse in der Hand. Die beiden freuen sich und sind am Lachen.
Eines der ersten Projekte in den 70er Jahren: der ehrenamtliche Besuchsdienst des VdK Berlin-Brandenburg. © stock.adobe / sima

50er bis 60er Jahre: Wie alles begann

Deutschland erholte sich nur langsam vom zweiten Weltkrieg. Die nationalsozialistische Diktatur kostete Millionen Menschen das Leben. Sie hinterließ fünfeinhalb Millionen Menschen als Kriegsbeschädigte, Witwen, Waisen und Eltern gefallener Soldaten.

Die Nachfrage nach einem Verband, der sich um ihre Belange kümmert, war groß. Das war die Geburtsstunde des VdK Deutschland.

  • 28. Januar 1950: Geburtsstunde des VdK Deutschland
  • 6. Dezember 1952: Gründung VdK Berlin (Berlin-West) mit Geschäftsstelle am Bahnhof Zoo
  • Aufbau einer Sozial- und Rechtsberatung
  • Hauptaufgaben: Kriegsopferversorgung, Sachspendenprogramme und Kindererholungsreisen
Auf dem Foto sind Mitarbeitende des VdK im Büro an der Schreibmaschine zu sehen. Das Bild stammt aus den 1950/60ern.
Am Anfang ging es um die Versorgung der vielen Kriegsbeschädigtenund Hinterbliebenen. © VdK Deutschland

70er bis 80er Jahre: Das Spektrum erweitert sich

Bis in die 60er Jahre hinein bestand die ursprüngliche Hauptaufgabe darin, Heimkehrern zu ihrem Recht zu verhelfen. Der große Wandel trat in den 70er Jahren ein. In den Folgejahren übernimmt der VdK Berlin mehr und mehr neue Aufgaben und Projekte.

  • 1962: Mitbegründung der Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung
  • 1979: Beteiligung an der terra est vita gGmbH – einer Wohneinrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung
  • Mitgliedschaft im Paritätischen Berlin und sozialpolitische Zusammenarbeit
  • Die ersten Projekte starten: Mobilitätshilfedienst sowie ehrenamtlicher Besuchsdienst
Auf dem Foto ist eine jüngere und eine ältere Frau an einem Tich zu sehen mit einer Tasse in der Hand. Die beiden freuen sich und sind am Lachen.
Eines der ersten Projekte in den 70er Jahren: der ehrenamtliche Besuchsdienst des VdK Berlin-Brandenburg. © stock.adobe / sima

90er Jahre: Die Wendejahre

Der Fall der Mauer und die Vereinigung beider deutscher Staaten bescherte dem VdK Berlin eine starke Nachfrage nach sozialrechtlichen Beratungen und Hilfestellung bei der Beantragung von Leistungen. Nicht selten wurden bis zu 150 Ratsuchende während der Sprechzeiten betreut. Der VdK Berlin kann mit Fug und Recht behaupten, dass sein Beratungsengagement zu dieser Zeit zum sozialen Frieden in Berlin beitrug.

  • Juni 1990: Gründung des VdK Ostberlin
  • Aufbau von Verbands- und Beratungsstrukturen in Ostberlin
  • Oktober 1990: Vereinigung VdK Berlin-Ost und Berlin-West
  • 1994: Fusion VdK Berlin und Brandenburg zum Sozialverband VdK Berlin-Brandenburg
  • 1996: Übernahme der Integra gGmbH als 100-prozentige Tochtergesellschaft
Auf dem foto ist der Platz beim U-Bahnhof Zoologischer Garten zu sehen, auf dem sich eine Menschengruppe angesammelt hat.
Bewegte Zeiten: Der VdK trug mit seiner Beratungsarbeit zum sozialen Frieden in der Stadt bei. © IMAGO/Jochen Tack

2000er Jahre: Krisen meistern

Die 2000er Jahre waren das Krisenjahrzehnt. Die zahlreichen Sparmaßnahmen, die hohe Arbeitslosenquote – vor allem in den neuen Bundesländern –, die Einführung der Agenda 2010 – all dies führte in den 2000er Jahren zu einem Anstieg der Mitgliederzahlen.

  • drastische Einsparungen im Sozialbereich. Zuwendungen und Leistungsentgelte für VdK-Projekte wurden teilweise gekürzt
  • 2001: Eröffnung einer Beratungsstelle für ambulante Rehabilitation älterer Migrantinnen und Migranten türkischsprachiger Herkunft. Seit 2005 fortgeführt als Informationszentrum für demenziell erkrankte Migrantinnen und Migranten (IdeM) und ihre Angehörigen
  • 2004: Aufbau einer Patientenberatungsstelle für türkischsprachige Migrantinnen und Migranten in Berlin-Schöneberg
  • Mai 2006: der VdK Berlin-Brandenburg übernimmt eine weitere Kinder- und Jugendambulanz und ist somit in fünf Berliner Bezirken vertreten
Auf dem Foto ist eine Frau, die eine Herrn beratet, zu sehen.
Spezielle Beratung für türkischsprachige Migrant*innen startet. © Gina Sanders

2010er Jahre bis heute: Auf Erfolgskurs

Der VdK Berlin-Brandenburg hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als ein starker Träger sozialer Dienstleistungen etabliert. In Spitzenzeiten betrieb er weit mehr als 20 Projekte und Einrichtungen. Auch durch die Tochtergesellschaften, die in den Bereichen Inklusion, Kinder- und Jugendhilfe sowie ambulante Hilfen tätig sind, konnte der VdK Berlin-Brandenburg mit den Jahren ein umfassendes Netz an sozialen Hilfsangeboten für Ältere, Menschen mit Behinderung, chronisch Kranke, aber auch Familien aufbauen und anbieten.

  • 2015: Ausgründung der Kinder- und Jugendambulanzen in die 100-prozentige Tochtergesellschaft Ki.D.T. gGmbH
  • 2016: Übernahme der tandem BTL gGmbH als 100-prozentige Tochtergesellschaft
  • 2018: Start der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB®) für Menschen mit Behinderung sowie deren Angehörige
  • 2019: Ausgründung der Sozialrechtsberatung in die 100-prozentige Tochtergesellschaft Sozialrechtsschutz gGmbH
  • 2021: Anteilsverkauf der Integra gGmbH an die Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderungen GmbH
Auf dem Foto ist ein Junge bei der Physiotherapie in einer Kinder- und Jugendambulanz zu sehen.
2015 werden die fünf Kinder- und Jugendambulanzen in die Tochtergesellschaft Ki.D.T. gGmbH überführt. © IMAGO/image-broker

Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann

Der VdK Berlin-Brandenburg zählt mittlerweile knapp 32.000 Mitglieder und beschäftigt knapp 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (inklusive der 100-prozentigen Tochtergesellschaften) in zahlreichen Projekten und Einrichtungen der Kinder- und Jugend-, Alten- und Behindertenhilfe sowie der Sozial- und Rechtsberatung. Zahlreiche Ehrenamtliche in 28 Kreisverbänden setzen sich mit viel Herzblut und Leidenschaft für die Ziele des VdK Berlin-Brandenburg ein.

Demofoto auf dem Fahnen des VdK zu sehen sind.
Der VdK Berlin-Brandenburg ist jedes Jahr am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen auf der Straße. © VdK Berlin-Brandenburg