Zukunft beim Landesverband gestalten
Die 18. Landesverbandskonferenz des VdK Berlin-Brandenburg fand Ende August in Berlin statt. Mehr als 25 Delegierte aus den Kreisverbänden kamen zusammen, um über wichtige Zukunftsthemen des Verbandes zu tagen. Im Mittelpunkt der Konferenz standen der Wirtschaftsplan 2024, die Neustrukturierung des Ehrenamtes sowie ein Wechsel in der Geschäftsführung.
Der VdK Berlin-Brandenburg steht wirtschaftlich gut da, was vor allem an den deutlich gestiegenen Mitgliedsbeiträgen liegt. Gleichzeitig sind die Personalkosten gestiegen, sodass der VdK Berlin-Brandenburg das Geschäftsjahr mit einem nahezu ausgeglichenen Ergebnis abschließen konnte. „Der Deckungsfaktor von 4,7 ist für unseren Verband hervorragend, das heißt, unser Verband kann sich 4,7 Monate von den Kosten selbst tragen. Das liegt über der Empfehlung von zwei bis drei Monaten“, zeigte sich der Landesvorsitzende Ralf Bergmann zufrieden mit der positiven wirtschaftlichen Entwicklung.
Auch die Tochtergesellschaften SR gGmbH, Ki.D.T. gGmbH und tandem BTL stehen gut da und sind weiterhin solide aufgestellt. Diese Entwicklung wurde auch auf der Konferenz positiv hervorgehoben.
Mitgliederwachstum
Ein weiterer Lichtblick für den VdK Berlin-Brandenburg sind die stark steigenden Mitgliederzahlen. Zum 31. Dezember 2023 zählte der Verband 31 987 Mitglieder, was einem Zuwachs von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Damit liegt der Landesverband im Vergleich zu den anderen VdK-Landesverbänden im oberen Drittel. Der Landesvorsitzende Bergmann zeigte sich stolz auf diese Entwicklung und betonte: „Ich bin stolz, den Vorsitz übernehmen zu dürfen, denn Haupt- und Ehrenamt leisten hervorragende Arbeit. Ein besonderer Dank gilt dem Ehrenamt, das den VdK nach außen vertritt.“
Neuer Geschäftsführer
Ein zentrales Thema der Konferenz war der anstehende Führungswechsel. Der bisherige Geschäftsführer Rainer Oetting wird den VdK verlassen, um als Geschäftsführer in einem der fünf Berliner Kita-Eigenbetriebe tätig zu werden. Ab dem 1. Oktober tritt Stephan Klauert seine Nachfolge an. Klauert betonte in seinem Ausblick: „Ich freue mich, die Arbeit von Herrn Oetting aufzugreifen und weiterzuführen. Mir ist es wichtig, das Ehrenamt zu stärken, denn der VdK ist ein Mitgliederverband.“
Neustrukturierung
Ein weiterer zentraler Punkt der Konferenz war die Neustrukturierung des Ehrenamtes. Viele Kreisverbände standen zuletzt ohne Vorsitz da, was den Landesvorstand dazu veranlasste, gemeinsam mit der Ehrenamtskoordinatorin Dagmar Wehle aktiv neue Ehrenamtliche zu gewinnen. Mit Erfolg: Zehn Kreisverbände haben nun einen neuen Vorstand mit insgesamt 46 Engagierten, zwölf davon sind neu hinzugekommen. Die Wahlen in den Kreisverbänden laufen noch bis Oktober.
Ralf Bergmann zeigte sich erfreut über diese Entwicklung, betonte aber auch, dass die Besetzung von Ehrenämtern in den letzten Jahren immer schwieriger geworden sei. „Unsere Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass es immer schwieriger wird, Ehrenämter zu besetzen, obwohl sich Mitglieder engagieren wollen. Deshalb ist es notwendig, neue, klar definierte Engagements zu schaffen und bestehende zu vereinfachen. Die Menschen wollen sich selbstbestimmt zwei bis vier Stunden pro Woche engagieren. Eine Neustrukturierung des Ehrenamtes ist daher zwingend notwendig.“ Neue, attraktive Projekte wie die „Hilfelotsen“ sollen künftig das Ehrenamt im Verband bereichern.
Berichtswesen
Rainer Oetting ging in seinem Bericht auf die zahlreichen Verbesserungen ein, die im letzten Jahr eingeführt wurden und vor allem die organisatorische und wirtschaftliche Konsolidierung betreffen. Dazu zählt unter anderem die Einrichtung eines Servicepools, der bei hohem Telefonaufkommen oder personellen Engpässen flexibel eingesetzt werden kann, um die Anliegen der Mitglieder schnell zu bearbeiten. Auch der barrierefreie Umbau der Mitgliederverwaltung sowie die Einführung einer digitalen Zeitung als kostengünstige und nachhaltige Alternative wurden genannt. Bereits 5 837 Mitglieder nutzen das digitale Angebot.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt auch die Neugestaltung der Website, die den Mitgliedern mehr Benutzerfreundlichkeit, Barrierefreiheit und eine bessere Auffindbarkeit der Kreisverbände ermöglicht. Neu ist seit September auch eine Ausgabe der digitalen Zeitung für sehbehinderte und blinde Menschen. Positiv fiel auch die Bilanz der Sozial- und Rechtsberatung des Verbandes aus. Im ersten Halbjahr 2024 konnten rund 500 Beratungen mehr als im Vorjahr durchgeführt werden, was einem Plus von 27 Prozent entspricht. Auch die Zahl der begonnenen Verfahren stieg um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Zudem konnten wir unsere Kreisgeschäftsstellen in Brandenburg stabilisieren“, resümierte Oetting zufrieden.
Sozialpolitische Impulse
Ein weiterer Höhepunkt der Konferenz war der Bericht des Sozialpolitischen Ausschusses, der sich derzeit intensiv mit der Entwicklung sozialpolitischer Grundpositionen beschäftigt. Diese sollen künftig den Schwerpunkt der Arbeit des Landesverbandes bilden und sich an den Zielgruppen des Verbandes wie Senioren, Frauen und Familien orientieren. In einer ersten Sitzung wurden bereits die Grundstrukturen des Konzeptes erarbeitet, die in einer weiteren Sitzung am 20. November vertieft und diskutiert werden sollen. Die Vorträge der Konferenz führten zu informativen und angeregten Diskussionen mit den Delegierten der Kreisverbände. Insgesamt blickt der VdK Berlin-Brandenburg optimistisch in die Zukunft und setzt auf die Fortführung der erfolgreichen Arbeit in den kommenden Jahren.