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Zeit der Veränderung

Von: Dörte Gastmann

25 Jahre war der VdK ihre berufliche Heimat, nun verabschiedet sich Ariane Rausch, Leiterin des VdK-Pflegestützpunkts, in den wohlverdienten Ruhestand. 

Portrait Leiterin des Pflegestützpunkts, Ariane Rausch, neuer Geschäftsführer, Stephan Klauert (l), und scheidender Geschäftsführer Rainer Oetting (r).
Anfang November wurde die langjährige Leiterin des Pflegestützpunkts, Ariane Rausch, vom neuen Geschäftsführer, Stephan Klauert (l), und dem scheidenden Geschäftsführer Rainer Oetting (r), offiziell verabschiedet. © VdK Berlin-Brandenburg

Wer Ariane Rausch kennt, weiß, über wie viel Fachwissen und weitreichende Erfahrungen sie verfügt. Lange bevor sie beim VdK anfing, war sie in der Pflege tätig. Bereits in ihrer ersten Pflegedienststelle entwickelte Rausch ein Konzept für eine der ersten Tagespflegen in Berlin. Schon damals brannte die diplomierte Sozialarbeiterin für das Thema Pflege und die Verbesserung der Versorgung älterer Menschen. Seitdem hat sie dieser innere Antrieb nicht mehr losgelassen. 

Die Konstante

1999 wechselte Rausch zum VdK und übernahm die Leitung der „Koordinierungsstelle Rund ums Alter“, ein Vorläufer des heutigen Pflegestützpunkts. In den 25 Jahren hat die Leiterin viele Veränderungen miterlebt – sie war dabei aber immer die Konstante. Besonders schwierig waren für Rausch Zeiten, die von großer finanzieller Unsicherheit geprägt waren, aber auch die Corona-Pandemie – hier galt es, Ruhe zu bewahren und den Pflegestützpunkt sicher durch diese stürmischen Zeiten zu bringen. Dies ist ihr ein ums andere Mal gelungen. Beharrlich war sie auch in den Verhandlungen mit Senat und Krankenkassen. Hier konnte sie vor allem ihre Erfahrungen aus der Beratungsarbeit einbringen, um gemeinsame Qualitätsstandards mit den Kranken- und Pflegekassen zu entwickeln.

Ein starker Verbund

Besonders gerne erinnert sich die angehende Ruheständlerin an die große Gesundheitsmesse „Wohlfühlen im Alter“ im Rathaus Schöneberg im Jahr 2002, die sie federführend organisierte. Mit anderen Engagierten baute sie das Netzwerk Geriatrisch-Gerontopsychiatrischer Verbund Tempelhof-Schöneberg auf und wirkte dort zunächst als Sprecherin, nach Vereinsgründung als dessen gewählte Vorsitzende mit dem Ziel, für eine gute Versorgung älterer Menschen zu kämpfen und diese sicherzustellen. Der Verbund und der VdK-Pflegestützpunkt sind heute im Bezirk ein anerkannter Vertreter der Interessen älterer Menschen und werden von der Politik regelmäßig zu den verschiedensten Themen befragt und angehört. 

Immer im Einsatz

In dem Vierteljahrhundert ihrer VdK-Zeit hielt die 66-Jährige unzählige Vorträge zum Thema Pflege: „Mein Ziel bei den Vorträgen war immer, den Menschen die Angst vor der plötzlich eintretenden Pflegesituation zu nehmen und gemeinsam zu schauen, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt und bei wem. Und vor allem auch auf die Dringlichkeit von Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung sowie die Ausfüllhilfe bei uns im Pflegestützpunkt hinzuweisen. Nach den Vorträgen fanden dann viele Ratsuchende den Weg zu uns in den Pflegestützpunkt“, berichtet Rausch. „Spaß gemacht haben mir auch immer die Interviews und Artikel in der VdK-Zeitung zum Thema Pflege. Ich habe mich gefreut, dass dieses auch schwierige Thema immer wieder vom VdK aufgegriffen wurde und wird“, ergänzt sie.

Großer Dank

Nach so vielen Jahren beim VdK bleibt natürlich auch etwas Wehmut. „Ich schätze die starke Stimme des VdK in der politischen Auseinandersetzung zur Verbesserung der Pflegeversicherung. Ich habe beim VdK sehr gerne bis zu meinem Ruhestand – nach nun mittlerweile 25 Jahren – gearbeitet und bedanke mich bei allen Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedensten Abteilungen für die immer sehr gute Zusammenarbeit. Ein großer und besonderer Dank geht aber vor allem an mein Team. Ohne dessen engagierte Unterstützung wäre unser hervorragender Ruf für Beratungen zu den Themen Pflege und Pflegeversicherung sowie zu allen anderen Fragen des Älterwerdens seit 25 Jahren in Tempelhof-Schöneberg nicht möglich.“

Zukunftspläne

Ariane Rausch verlässt den VdK zum Ende des Jahres. Ihrer Nachfolgerin Nora Sieber möchte sie gerne eines mit auf den Weg geben: „Neue Herausforderungen gut überdenken und sich mit anderen dazu austauschen. Dann mit Plan durchaus mutig sein und die Stimme erheben in der Gewissheit, dass wir für viele pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen eine Verbesserung der Versorgung oder zumindest deren Erhalt erreichen müssen und der VdK dies immer unterstützt.“ Ihre Pläne für den bevorstehenden Ruhestand sind zunächst sehr überschaubar und bescheiden: „Mehr freie Zeit bedeutet für mich vor allem mehr Zeit für Sport, Kultur und Reisen, darauf freue ich mich schon sehr. Und dann hoffe ich auch weiterhin auf gute Gesundheit, die ich natürlich auch allen Leserinnen und Lesern wünsche.“