Täuschung und Betrug an der Haustür
Senior*innen werden immer häufiger an der Haustür getäuscht oder bestohlen. Wir zeigen Ihnen, welche Tricks Kriminelle anwenden und wie Sie sich effektiv schützen können, damit Ihr Zuhause sicher bleibt.

Die eigene Wohnung sollte ein sicherer Rückzugsort sein. Doch leider nutzen Kriminelle gerade die Haustür, um gezielt ältere Menschen zu täuschen und zu bestehlen. Sie klingeln an Häusern und Wohnungen, oft mit harmlos klingenden Bitten wie „Darf ich ein Glas Wasser haben?“ oder „Ich muss eine Nachricht hinterlassen“. Ist die Tür nicht richtig gesichert, kann eine zweite Person unbemerkt eintreten und Wertsachen entwenden.
Falsche Identität
Die Tricks der Täter*innen sind oft einfach, aber wirkungsvoll. Sie geben sich beispielsweise als Amtspersonen, Handwerker*innen oder vermeintliche Bekannte aus, um Zugang zu erhalten. Ein besonders gefährliches Muster ist der Betrug im Namen der Polizei oder anderer Behörden. Die Täter*innen treten beispielsweise als Kriminalbeamt*innen, Gerichtsvollzieher*innen, Mitarbeitende von Energieversorgern, Handwerker*innen, Mitarbeitende von Sozialämtern, Krankenkassen oder Postzusteller*innen auf. Mit gefälschten Dienstausweisen versuchen sie, hereingelassen zu werden, um dann Wertgegenstände zu entwenden.
Senior*innen sollten grundsätzlich keine Unbekannten in ihre Wohnung lassen. Sie können die Person vor dem Öffnen der Tür durch den Türspion, ein Fenster oder eine Gegensprechanlage überprüfen und die Tür nur mit einer Türsperre öffnen. Fordern Sie bei Amtspersonen immer den Dienstausweis an und rufen Sie im Zweifel die jeweilige Behörde selbst an. Handwerker*innen lassen Sie nur herein, wenn Sie diese selbst bestellt haben oder die Hausverwaltung die Arbeiten angekündigt hat.
Vorgetäuschte Notlage
Ein weiterer Trick ist das Vortäuschen einer Notlage: Fremde bitten um Wasser, einen Stift oder ein Telefon und geben vor, in Schwierigkeiten zu sein, um Zutritt zur Wohnung zu erhalten. Senior*innen sollten Gegenstände durch den Türspalt reichen oder selbst Hilfe rufen und die Tür stets durch eine Sperre gesichert lassen. Seien Sie besonders skeptisch, wenn sich Fremde direkt an Sie wenden, statt Freunde, Verwandte oder öffentliche Stellen aufzusuchen.
Manche Täter*innen geben vor, entfernte Verwandte, frühere Nachbarn oder Bekannte zu sein. Sie nutzen die Hilfsbereitschaft aus, um ins Haus zu gelangen. Lassen Sie sich nicht einschüchtern und holen Sie Nachbarn, Freunde oder Verwandte hinzu. Zeigen oder erklären Sie niemandem, wo Sie Geld oder Wertgegenstände aufbewahren.
Haustürgeschäfte
Auch Haustürgeschäfte stellen ein Risiko dar: Unaufgeforderte Verkäufe an der Tür – von Versicherungen über Zeitschriftenabonnements bis hin zu Haushaltsgeräten – sind häufig unseriös. Senior*innen unterschreiben oft aus Gutgläubigkeit, Angst oder Mitleid. Kaufen oder unterschreiben Sie nichts an der Tür, zahlen Sie niemals per Vorkasse und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Holen Sie Nachbarn, Freunde oder Verwandte als Zeugen hinzu. Verträge können innerhalb von 14 Tagen widerrufen werden, sofern es sich nicht um Bagatellgeschäfte oder selbst bestellte Leistungen handelt.
Sicherheitsnetz
Sicherheitsvorkehrungen wie ein Weitwinkel-Türspion, Zusatzschlösser oder eine Gegensprechanlage erhöhen den Schutz zusätzlich. Vereinbaren Sie mit Nachbar*innen, dass Sie sich gegenseitig unterstützen, wenn Unbekannte an der Tür klingeln. So bleibt Ihre Wohnung ein sicherer Ort und Sie bewahren Ruhe und Ihre Wertgegenstände. Weitere Tipps und ausführliche Informationen finden Senior*innen in der Broschüre der Berliner Polizei „Im Alter sicher leben“, die unter folgendem Webseitenlink abrufbar ist: Externer Link:https://www.polizei-beratung.de/medienangebot/detail/228-im-alter-sicher-leben/