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„Der persönliche Austausch ist unverzichtbar“

Von: Lea Hanke

Der Tag der offenen Tür der Kinder- und Jugendambulanz/Sozialpädiatrisches Zentrum Reinickendorf/Wedding war ein voller Erfolg – knapp 120 Gäste nahmen teil. Mitte April lud die Einrichtung Kitas und weitere Kooperationspartner ein, um sich auszutauschen und zu vernetzen. 

Auf dem Foto sind Teilnehmende der Veranstaltung in einem Raum zu sehen
In den Räumen der Kinder- und Jugendambulanz informierte sich das Fachpublikum über das umfassende Angebot der Einrichtung. © VdK Berlin-Brandenburg

„Normalerweise haben wir für diese Veranstaltung 70 bis 80 Anmeldungen, diesmal waren es 118“, freut sich die ärztliche Leiterin Dr. Maria Hafner-Althammer. Die Nachfrage war so groß, dass der Vortragssaal aus allen Nähten platzte. Dennoch gab es genügend offene Räume, um sich über die verschiedenen Angebote der Kinder- und Jugendambulanz zu informieren.

Die Kinder- und Jugendambulanz (KJA/SPZ) Reinickendorf/Wedding ist eine von fünf Kinder- und Jugendambulanzen der Ki.D.T. (Kinder.Diagnostik.Therapie) gGmbH, eine Tochtergesellschaft des VdK Berlin-Brandenburg. In den Kinder- und Jugendambulanzen werden Kinder und Jugendliche mit drohenden oder bestehenden Behinderungen, Entwicklungsstörungen und/oder Verhaltensauffälligkeiten behandelt. Das Besondere an der KJA/SPZ Reinickendorf/Wedding ist, dass sie auch Sehfrühförderung anbietet. „Uns ist es wichtig, dass jedes Kind individuell nach seinen Bedürfnissen gefördert und behandelt wird. Dafür stehen wir im engen Austausch mit den Familien, Kinderärzten, Jugendämtern und anderen Institutionen“, so die Leitende Ärztin. 

Enge Zusammenarbeit

Um den Austausch mit anderen Institutionen zu ermöglichen und zu vertiefen sowie um die Arbeit der Ambulanz transparent zu machen, organisiert die Ambulanz unter anderem diesen Tag der offenen Tür. „Aufgrund der Corona-Pandemie liegt der letzte Tag der offenen Tür schon lange zurück. Umso erfreulicher ist es, dass dieses Jahr so viele Anmeldungen eingegangen sind und wir viele neue Gesichter sehen und bereits bekannte wiedersehen konnten. Für die Zusammenarbeit ist es wichtig, dass man die Kolleginnen und Kollegen nicht nur vom Telefon kennt, sondern sich auch persönlich austauschen kann“, berichtet Dr. Hafner-Althammer.

Unter den Gästen waren vor allem Kooperationspartner wie Kitas, Jugendämter, Vormundschaften sowie der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst. Dies verdeutlicht die enge Zusammenarbeit und den Austausch mit anderen Institutionen, die für das Wohl der Kinder und Jugendlichen unerlässlich sind. Die Gäste unterscheiden sich dabei von Jahr zu Jahr, beim letzten Tag der offenen Tür war vor allem die niedergelassene Ärzteschaft eingeladen, damit sie sehen, wohin sie die Kinder überweisen.

Die Vorträge des Tages gaben einen umfassenden Einblick in die Arbeit der KJA/SPZ. Zu Beginn gab Dr. Hafner-Althammer einen Überblick über die Ambulanz, die verschiedenen Fachbereiche und den Ablauf der Patientenaufnahme. Ein weiterer Vortrag thematisierte den Anstieg der Patientenzahlen in den letzten Jahren bei gleichzeitig knappen personellen Ressourcen. Aufgrund der großen Nachfrage besteht eine Wartezeit von mehr als sechs Monaten für eine Aufnahme. 

Interdisziplinäre Arbeit

Neben den Vorträgen bestand die Möglichkeit, die verschiedenen Bereiche der Einrichtung zu besichtigen und mit den jeweiligen Mitarbeitenden ins Gespräch zu kommen. So konnten sich die Gäste über die Bereiche Heilpädagogik, Musiktherapie, Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie, Psychologie und Sozialarbeit informieren. Genau diese Interdisziplinarität zeichnet die Ambulanz aus. Kinder und Jugendliche können so umfassend und langfristig behandelt werden. „Zu uns kommen Kinder mit komplexen Krankheitsbildern, die nur in einem breit aufgestellten Team diagnostiziert und behandelt werden können. Daher ist der persönliche Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen auch unverzichtbar“, erklärt Gina Fuchs, Sozialarbeiterin der Einrichtung und Organisatorin der Veranstaltung. Diesen Austausch wollen Dr. Hafner-Althammer und ihr Team in Zukunft weiter intensivieren und ihre Netzwerke zu anderen Fachleuten, Jugendämtern und Kitas ausbauen, um eine umfassende Versorgung der kleinen Patient*innen zu gewährleisten.