Berliner Inklusionspreis
Das Land Berlin vergibt jährlich den Inklusionspreis an Berliner Arbeitgeber*innen, die schwerbehinderte Menschen vorbildlich ausbilden oder beschäftigen. Die diesjährige Preisverleihung fand am 20. November im Auditorium Friedrichstraße statt. Der Sozialverband VdK Berlin-Brandenburg war maßgeblich an der Auswahl der Preisträger beteiligt.
Der Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Soziales, Alexander Straßmeir sowie der Staatssekretär für Soziales, Aziz Bozkurt, prämierten vier vorbildliche Arbeitgeber*innen jeweils mit dem in Höhe von 10.000 Euro dotierten Landespreis. Drei Firmen wurden für die inklusive Beschäftigung gewürdigt und ein Unternehmen erhielt die Auszeichnung für die inklusive Ausbildung.
Sieger in der Kategorie „Inklusive Ausbildung“ ist die Lebenswelten Restaurations GmbH – ein Gastronomie-, Catering- und Eventdienstleister. Das Unternehmen ist im Sinne des Schwerbehindertenrechts ein Inklusionsbetrieb. So erfüllt Lebenswelten den sozialen Auftrag, mindestens 30 Prozent schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Seit der Firmengründung vor 37 Jahren bildete Lebenswelten 130 junge Menschen in gastronomischen Berufen aus. Derzeit gehören acht Auszubildende zum Lebenswelten-Team – fünf von ihnen haben eine Behinderung.
Das Unternehmen Repro- & Werbezentrum Prenzlauer Berg GmbH gewann in der Kategorie „Inklusive Beschäftigung – Kleinunternehmen“. Als Geschäftsführerin mit Herz öffnete Karin Meyer die Tür ihres Unternehmens von Beginn an für Langzeitarbeitslose und Menschen mit Behinderung. Heute verdankt Meyer den Erfolg ihres Unternehmens zehn Mitarbeitenden – sechs von ihnen haben eine Behinderung. Und das, obwohl die Firma aufgrund der Betriebsgröße keiner Verpflichtung zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen unterliegt.
Das Unternehmen Puchmayr Dentaltechnik GmbH siegte in der Kategorie „Inklusive Beschäftigung – Mittelständische Unternehmen“. 26 Beschäftigte ohne Behinderung und vier gehörlose Mitarbeiter*innen fertigen – nach modernen Technologien – diverse zahntechnische Produkte. Somit liegt die Beschäftigungsquote des Dentallabors in Höhe von 13,3 Prozent weit über den gesetzlichen Vorgaben und ist beispielhaft für andere Unternehmen.
Sieger in der Kategorie „Inklusive Beschäftigung – Großunternehmen“ ist die Deutsche Welle (Standort Berlin). Das unabhängige Medienunternehmen setzt sich in 32 Sprachen weltweit für Informations- und Pressefreiheit ein – für fairen Journalismus ohne Grenzen. Am Berliner Standort sind 699 Mitarbeitende beschäftigt – 43 von ihnen haben eine Schwerbehinderung. Das entspricht einer Beschäftigungsquote von über sechs Prozent. Zahlreiche Inklusionsprogramme und Maßnahmen des Unternehmens fördern die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung und ermöglichen zugleich Beschäftigten ohne Behinderung, einen Perspektivwechsel für mehr gelebte Inklusion.
VdK als wichtige Stimme für eine inklusive Arbeitswelt
Bei der Auswahl der Preisträger*innen des Inklusionspreises spielte der VdK Berlin-Brandenburg eine zentrale Rolle. Als stimmberechtigtes Mitglied im beratenden Ausschuss für behinderte Menschen beim Inklusionsamt bringt der Verband seine Expertise ein, um inklusive Arbeitswelten voranzutreiben. „Im beratenden Ausschuss sind wir die Stimme unserer Mitglieder und weisen aufgrund unserer alltäglichen Erfahrungen darauf hin, welche Barrieren unsere Mitglieder in der Arbeitswelt am meisten behindern“, erklärt Markus Martin, VdK-Sozialrechtsreferent und stellvertretendes Mitglied im beratenden Ausschuss, die Rolle des VdK.
„Mit dem Inklusionspreis möchten wir den Unternehmen Sichtbarkeit verschaffen, die nicht nur diese Barrieren abbauen, sondern auch den Mehrwert einer inklusiven Arbeitswelt erkennen und dauerhaft fördern“, ergänzt Martin. Für den Inklusionspreis 2025 stehen aus Sicht des VdK vor allem Anbieter von Ausbildungsplätzen im Fokus, die für junge Erwachsene mit psychischen Beeinträchtigungen, die aufgrund der Corona-Pandemie stark gestiegen sind, neue Möglichkeiten schaffen, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Externer Link:Website des Landesamts für Gesundheit und Soziales.