Rückblick auf 71 bewegte Verbandsjahre
Am 6. Dezember 2023 feiert unser Landesverband sein 71-jähriges Bestehen. Wir blicken zurück auf über 70 Jahre bewegte Zeitgeschichte.
Der Sozialverband VdK wurde einst als Interessenvertretung der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner gegründet, heute hat er sich zu einem modernen Sozialverband gewandelt.
50er/60er Jahre: Wie alles begann
Deutschland erholte sich nur langsam vom Zweiten Weltkrieg. Die nationalsozialistische Diktatur kostete Millionen Menschen das Leben. Sie hinterließ fünfeinhalb Millionen Menschen als Kriegsbeschädigte, Witwen, Waisen und Eltern gefallener Soldaten.
Die Nachfrage nach einem Verband, der sich um ihre Belange kümmert, war groß. Das war die Geburtsstunde des VdK Deutschland.
- 28. Januar 1950: Geburtsstunde des VdK Deutschland
- 6. Dezember 1952: Gründung VdK Berlin (Berlin-West) mit Geschäftsstelle am Bahnhof Zoo
- Aufbau einer Sozial- und Rechtsberatung
- Hauptaufgaben: Kriegsopferversorgung, Sachspendenprogramme und Kindererholungsreisen
70er/80er Jahre: Erweitertes Spektrum
Bis in die 60er Jahre hinein bestand die ursprüngliche Hauptaufgabe darin, Heimkehrern zu ihrem Recht zu verhelfen. Der große Wandel trat in den 70er Jahren ein. In den Folgejahren übernimmt der VdK Berlin mehr und mehr neue Aufgaben und Projekte.
- 1962: Mitbegründung der Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung
- 1979: Beteiligung an der terra est vita gGmbH – einer Wohneinrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung
- Mitgliedschaft im Paritätischen Berlin und sozialpolitische Zusammenarbeit
- Die ersten Projekte starten: Mobilitätshilfedienst sowie ehrenamtlicher Besuchsdienst
90er Jahre: Die Wendejahre
Der Fall der Mauer und die Vereinigung beider deutscher Staaten bescherte dem VdK Berlin eine starke Nachfrage nach sozialrechtlichen Beratungen und Hilfestellung bei der Beantragung von Leistungen. Nicht selten wurden bis zu 150 Ratsuchende während der Sprechzeiten betreut. Der VdK Berlin kann mit Fug und Recht behaupten, dass sein Beratungsengagement zu dieser Zeit zum sozialen Frieden in Berlin beitrug.
- Juni 1990: Gründung des VdK Ostberlin
- Aufbau von Verbands- und Beratungsstrukturen in Ostberlin
- Oktober 1990: Vereinigung VdK Berlin-Ost und Berlin-West
- 1994: Fusion VdK Berlin und Brandenburg zum Sozialverband VdK Berlin-Brandenburg
- 1996: Übernahme der Integra gGmbH als 100-prozentige Tochtergesellschaft
2000er Jahre: Krisen meistern
Die 2000er Jahre waren das Krisenjahrzehnt. Die zahlreichen Sparmaßnahmen, die hohe Arbeitslosenquote – vor allem in den neuen Bundesländern –, die Einführung der Agenda 2010 – all dies führte in den 2000er Jahren zu einem Anstieg der Mitgliederzahlen.
- Drastische Einsparungen im Sozialbereich. Zuwendungen und Leistungsentgelte für VdK-Projekte wurden teilweise gekürzt
- 2001: Eröffnung einer Beratungsstelle für ambulante Rehabilitation älterer Migrantinnen und Migranten türkischsprachiger Herkunft. Seit 2005 fortgeführt als Informationszentrum für demenziell erkrankte Migrantinnen und Migranten (IdeM) und ihre Angehörigen
- 2004: Aufbau einer Patientenberatungsstelle für türkischsprachige Migrantinnen und Migranten in Berlin-Schöneberg
- Mai 2006: Der VdK Berlin-Brandenburg übernimmt eine weitere Kinder- und Jugendambulanz und ist somit in fünf Berliner Bezirken vertreten
2010 bis heute: Auf Erfolgskurs
Der VdK Berlin-Brandenburg hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als ein starker Träger sozialer Dienstleistungen etabliert. In Spitzenzeiten betrieb er weit mehr als 20 Projekte und Einrichtungen. Auch durch die Tochtergesellschaften, die in den Bereichen Inklusion, Kinder- und Jugendhilfe sowie ambulante Hilfen tätig sind, konnte der VdK Berlin-Brandenburg mit den Jahren ein umfassendes Netz an sozialen Hilfsangeboten für Ältere, Menschen mit Behinderung, chronisch Kranke, aber auch Familien aufbauen und anbieten.
- 2015: Ausgründung der Kinder- und Jugendambulanzen in die 100-prozentige Tochtergesellschaft Ki.D.T. gGmbH
- 2016: Übernahme der tandem BTL gGmbH als 100-prozentige Tochtergesellschaft
- 2018: Start der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB®) für Menschen mit Behinderung sowie deren Angehörige
- 2019: Ausgründung der Sozialrechtsberatung in die 100-prozentige Tochtergesellschaft Sozialrechtsschutz gGmbH
- 2021: Anteilsverkauf der Integra gGmbH an die Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderungen GmbH
Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann
Der VdK Berlin-Brandenburg zählt mittlerweile über 30 000 Mitglieder und beschäftigt knapp 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (inklusive der 100-prozentigen Tochtergesellschaften) in zahlreichen Projekten und Einrichtungen der Kinder- und Jugend-, Alten- und Behindertenhilfe sowie der Sozial- und Rechtsberatung. Zahlreiche Ehrenamtliche in 28 Kreisverbänden setzen sich mit viel Herzblut und Leidenschaft für die Ziele des VdK Berlin-Brandenburg ein.