Kategorie Tipp Pflege Gesundheitsvorsorge

Rechtzeitig vorsorgen bringt Sicherheit für Angehörige

Von: Lea Hanke

Am 24. April hielt Sigrid Parschauer, Vorstandsmitglied des VdK Berlin-Brandenburg, in der Landesgeschäftsstelle einen Vortrag zu den Themen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Der Vortrag war nicht nur informativ, sondern bot den anwesenden VdK-Mitgliedern auch Raum für einen persönlichen Austausch.

Auf dem Foto ist eine ältere Frau zu sehen, die während des Vortrages durch die Broschüre blättert.
Der Vortrag enthielt nicht nur interessante Informationen, sondern bot auch Raum, um persönliche Erfahrungen auszutauschen. © VdK Berlin-Brandenburg

Sigrid Parschauer, der das Thema persönlich sehr am Herzen liegt, betonte die Bedeutung der Vorsorgevollmacht für ein selbstbestimmtes Leben. Sie machte deutlich, dass eine solche Vollmacht nicht nur für den Krankheitsfall oder die finanzielle Vorsorge im Alter wichtig ist, sondern auch für Situationen, in denen wir plötzlich unsere Entscheidungsfähigkeit verlieren, sei es durch einen Unfall oder eine plötzliche Erkrankung.

Ziel des Vortrags war es, die Teilnehmenden zu motivieren, eine Vorsorgevollmacht zu erstellen und zu erläutern, warum dies so wichtig ist. Sigrid Parschauer betonte, dass es zwar unmöglich sei, alle Eventualitäten abzudecken, dass aber viele wichtige Fragen im Zusammenhang mit der Vorsorgevollmacht geklärt werden könnten. Dabei wurde auch auf die Broschüre „Ihre Vorsorge für den Ernstfall“ vom VdK Berlin-Brandenburg hingewiesen, die weitreichende Informationen rund um die Themen Patientenverfügung, Betreuungsverfügung und Vorsorgevollmacht enthält. (bestellbar beim VdK Berlin-Brandenburg).

Wichtige Fragen klären

„Das Thema ist immer noch ein Tabu. Man will sich nicht damit beschäftigen, es ist noch weit weg. Später ist es aber von unschätzbarem Wert, denn manchmal kommt es doch schneller vor, dass man so etwas nicht selbst ausfüllen kann“, berichtet das Vorstandsmitglied. Dabei ginge es um wichtige Fragen wie: „Wer kümmert sich um meine Bankgeschäfte? Wer kümmert sich um einen Platz im Pflegeheim? Wie möchte ich medizinisch versorgt werden? Oft höre man dann: „Aber ich habe doch Verwandte, die sich kümmern können“. Das Problem ist aber, dass diese rechtlich nicht alles entscheiden dürfen und im Ernstfall selbst für jemanden entscheiden müssen und vielleicht gar nicht wissen, was derjenige will. 

Eine Vorsorgevollmacht hingegen ist verbindlich und kann die Angehörigen entlasten. Nur so können die Wünsche des Betroffenen berücksichtigt werden. Sigrid Parschauer ermutigte die Teilnehmenden, ihre Angehörigen frühzeitig in die Planung einzubeziehen und ihnen die Bedeutung einer Vorsorgevollmacht nahezubringen. Sie selbst habe eine Vorsorgevollmacht erstellt und überprüft diese alle zwei Jahre gemeinsam mit ihrer Tochter. 

Raum für Austausch

Besonders beeindruckend war die Offenheit des Vortrags, in dem die persönlichen Geschichten und Erfahrungen der Teilnehmenden eine wichtige Rolle spielten. Es wurde Raum gegeben, Fragen zu stellen und sich gegenseitig Tipps zu geben. Auch schwierige Themen wie Hospizarbeit und Organspende wurden angesprochen. Parschauer ist selbst Hospizhelferin. Bis vor drei Jahren arbeitete sie als Kaufmännische Leiterin beim VdK Berlin-Brandenburg. Jetzt, als Rentnerin, leistet sie ehrenamtlich Sterbebegleitung und Hospizarbeit in einem Pflegeheim. 

Die Veranstaltung stieß auf reges Interesse und war gut besucht. Die Teilnehmenden äußerten sich sehr positiv: „Es gab viel Raum, um Fragen zu stellen, persönliche Geschichten zu erzählen, das fand ich ganz toll,“ so die Teilnehmerin Cornelia Pforr.  

Broschüre "Vorsorge für den Ernstfall"

Sie haben Interesse an der Broschüre „Vorsorge für den Ernstfall“? Die Broschüre kann gegen eine Schutzgebühr von 3 Euro zuzüglich Porto und Versand unter service.bb@vdk.de oder telefonisch unter (030) 86 49 10-0 bestellt werden.